zwen iarin do quam der kůnig und

   sach nicht, des he gebuwit hette. Und liez in mit Abane gebundin in den

   kerker werfin und wolde sie lazin villen und scherin. Sundir daz sin

   brůdir sterbin wolde, darůmme vriste he iz. Also starb und wart im

   sinis brudir palas gewiset, daz sente Thomas hatte im gemachit. Und an

   deme vierdin tage stunt he von deme tode uf und sprach zů sinim brůdir:

   „Den menschin, den dů dachtis zů villinde und zů bůrninde, der ist

   gotis vrůnt und der engil dienit im. Min sele wart von im bracht an den

   hiemil und gewiset din palas. Und ist also gebuwit, also dich Thomas

   hatte gewiset, daz he iz wolde machin. Und alliz von edilin steinin.

   Und ich wůnschte, daz ich da torwarte wesin můste. Do wart iz mie von

   gote gegebin, daz ich wiedir kůmin scholde und iz die ab koufin

   scholde, wand dů is nicht enachtis, und die also vil schatzis wiedir

   gebe, als dů dar gegebin hattis.“ Also ran he zů deme kerkere zů sancto

   Thoma und loste in und wart mit sinim brudir getouft von ime. Und vil

   zeichin tet he: totin liez he uf sten und blindin machite he gesendin,

   und siechin machite he gesunt und bekarte vil volkis. Und die

   bevanginin mit dem ůbilin geiste loste he. Zů lestin na manigin gůtin

   werkin leit he ouch manige pine von kerkerin, von vůre und zů lestin

   wart he von den rittirin mit sperin gewundit biz an den tot. Also quam

   he zů gote.

   Und sancti Memmij . Der was bischof und undir andirin zeichinin liez he

   einin totin uf sten. Und sanctorum Johannis und Festi . Die wurdin

   gemartiret ouch durch got.

   Bildbeschreibung

   1. Beide Miniaturen beziehen sich auf die Legende des Apostel Thomas.

   Das erste Bild zeigt Thomas zusammen mit Aban im Kerker, einer rot

   kolorierten, mit Zinnen verzierten Architektur. Im Inneren läßt sich

   ein blauer, das Gewölbe tragender Pfeiler erkennen.

   2. Das zweite Bild zeigt die Ermordung Thomas’ mit einem Speer bzw.

   einer Lanze. Der nimbierte Heilige liegt entblößt und hilflos am Boden

   (angedeutet durch eine braune Erdscholle), was wohl sein

   Ausgeliefertsein den Peinigern betonen soll. Mit dem erhobenen rechten

   Arm sendet Thomas seinem Mörder einen letzten Segen bzw. eine

   Belehrung. Aus der Stichwunde fließt bereits das Blut des Märtyrers.