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1 1 UnzeK Scamon.PL bezahlt man hier mit [...]T oder 1 [Drau?] [...]T P. [...]T
2 Die Milch trocknet sehr rasch aus. – Die Einwohner von SeytunO sind sehr
3 verschieden von den andern ArmeniernK, wilder, fanatisch etc. Es
4 wird über ihren Ursprung erzählt: Als die TürkenK das armenische Reich
5 zertrümmerten, flüchteten sich diese ArmenierK von AdanaO’Ts Ebne in
6 die Gebirge des BerytdaghO und ihr BTischofP begab sich nach ConstantinopelO
7 um den SultanK um Abgabenfreiheit zu bitten, denn alle seien
8 sehr arm. Der SultanK wollte ihn aber nicht annehmen; er wandte
9 sich nun an die WalideK, [des/r?] [SultansK?] Mutter, der er die Pantoffeln
10 küßte, dieses gefiel der WalideK und sie versprach ihnen Schutz.
11 Jährlich hätten sie nur 1 Paar Pantoffeln als Abgabe nach Constan-
12 tinopelO zu senden.
13 Da es also im KlosterO nichts zu fressen gab für die Pferde und der PriorP sagte, ½
14 Stunde aufwärts sei dessen genug, so brachen wir noch vor Dunkelheit
15 dahin auf und stiegen den steilen schmalen Weg hinan, der über den
16 herabrauschenden Bache hinführt, aber die halbe Stunde verging und wir sahen keine
17 Leute. Nach 2 Stunden machten wir auf einem Acker Halt, wo GetreidePLK [gen..?]
18 [war?] und schlugen unter einer CederPL das Zelt auf. Zu essen gab es nichts.
Donnerstag den 27.7.
19 Am frühen Morgen brachen wir wieder auf von diesem Kessel und gingen noch
20 2 Stunden aufwärts im Thale, wo ein Zeltlager von ArmeniernK, wo wir uns zum
21 Einlegen der Pflanzen bis Nachmittag aufhielten. Große weiße HundeK kamen uns
22 wüthend entgegengesprungen, da man sich aber gar nicht die Mühe gab, sie zurück
23 zu rufen, so zog ich meinen HirschfängerK, was dann bei den Weibern eine
24 große Aufregung hervorrief, denn die Männer waren auf dem Gebirge; letztere
25 lieben dieselben mehr als ihre Weiber. Man wollte uns nichts zu
26 essen geben. Rings um die ZelteK waren eine Menge Quellen, die dem sumpfigen
27 Boden entsprangen. Daneben ragte gen Norden der ÜgätschO [KK1: Ügetsch D.] mit seinen Schneeflecken
28 hervor, zu dem wir ca. ½ Stunde hatten. Wir brachen nachmittags auf, um mehr in
29 die alpine Region zu kommen und gehen dem Bache aufwärts 2 Stunden, wo wir zu einem
30 andern ZeltlagerK kamen in einem dichten CedernwaldePL. Auch einige Fe-schmelzhüttenK
31 waren hier. Dieselben sind sehr einfach: ein ca. 15‘ hoher Schlot ist alles, in dem man
32 von oben die Fe-steineK hineinwirft in das Feuer von CedernPL- und Junip.PLholz, dem man
33 mehr Intensität gibt durch einen großen Blasebalg. Das FeK fließt dann als schaumige Masse
34 unten ab und fällt in einen kleinen Bach zur Abkühlung. 40 RottelK des geschmolzenen FeK kosten 10 P. in MaraschOK.T – Die Excursion auf die nackten
35 Berge über den CedernPL, der Berg heißt HöbuckO [KK1: Höpük D.], lieferte: in dem CedernwaldePL
36 neben uns: Onopordon elongat.PL, Ballota odor. coeruleaPL, Astragal.PL mit C….od.[?] mit Pilostyles Haussk.PLT
37 und albus frutic.PLN, weiter hinauf auf den grünen Abhängen Geranium alb.PL, rothe
38 Papaverac.PL, Scutellar. luteaPL, an Bächen Balsamita vulg.PL, Asperula longifloraPL, Achillea
39 albaPL und 2 luteaPL und sericeaPL, Stachys annuaPL, Crucifere mit SchotenPL und Isatis villosiss.PL,
40 Daphne albaPL, braune DistelPL, 2 gelbe PhlomisPL, an Felsen AspleniumPL und CystopterisPL

Personen

Bischof (der Armenier von Zeytun)

Prior des Klosters der Heiligen Jungfrau (Süleymanlı - Zeytun)

Orte

Höbuck (Berg bei Süleymanlı)

Seytun (Süleymanlı - Zeytun)

Adana

Berytdagh (Berit Dağı)

Constantinopel (Istanbul)

Kloster der heiligen Jungfrau (Surp Asdvadzadzin) (Süleymanlı - Zeytun)

Ügätsch (Kahramanmaraş)

Marasch (Kahramanmaraş)

Höbuck (Berg bei Süleymanlı)

Pflanzen

Achillea

Asperula longiflora, A. longifl.

Asplenium

Astragalus, Astragali, Astrag.

Ballota odor. coerulea (Höbuck (Berg bei Süleymanlı))

Balsamita vulg.

Cedrus Trew

Crucifere mit Schoten (Höbuck (Berg bei Süleymanlı))

Cystopteris

Daphne

Distel, braun (Işıklı (Gaziantep), Ahır Dağı, Höbuck (Berg bei Süleymanlı))

Geranium alb.

Getreide

Isatis villosiss.

Juniperus L.

Mahmudie otu, Mahmude

Onopordon elongat.

Papaverac., rothe (Ahır Dağı, Höbuck (Berg bei Süleymanlı))

Phlomis L.

Pilostyles Guill.

Scammon., Scamon.

Scutellaria lutea, S. lutea

Stachys annua

Wacholder

būmādirān

gamalak

par-i siyāwašān-i siyāh

yonca

Sachindex

Armenier (Osmanisches Reich)

Fe-schmelzhütten (Eisen)

Getreide, Getreidefelder

Hirschfänger

Hunde, große weiße

Preise

Rottel (raṭl)

Sultan

Türken

Unze

Walide (Sultansmutter)

Zeltlager von Armeniern

Zeltlager

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Zitierhinweis:

Sammlung:

Haussknecht Reisetagebuch

Dokumenttitel:

Tagebuch_1_02_050

Kanonische URL:

https:editionenportal.de/item/HH-pg-003u

Aufrufdatum:

22.04.2025

Metadaten:

Titel:

Tagebuch_1_02_050

Projektklassifikation:

Haussknecht Reisetagebuch

Besitzende Institution / Datengeber:

Friedrich-Schiller-Universität Jena/Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena

Objekttyp:

Tagebuch

Datierung (individuell):

1865-07-26

Orte:

Besucht:

Höbuck (Berg bei Süleymanlı)

Erwähnt:

Seytun (Süleymanlı - Zeytun)

Erwähnt:

Adana

Erwähnt:

Berytdagh (Berit Dağı)

Erwähnt:

Constantinopel (Istanbul)

Erwähnt:

Kloster der heiligen Jungfrau (Surp Asdvadzadzin) (Süleymanlı - Zeytun)

Erwähnt:

Ügätsch (Kahramanmaraş)

Erwähnt:

Marasch (Kahramanmaraş)

Erwähnt:

Höbuck (Berg bei Süleymanlı)

Reiseroute:

Ereignis:

Saidān (Stadt) Seytun - 1865-07-26 (unsicher)

Ereignis:

Höbuck (Berg bei Süleymanlı) - 1865-07-27 (sicher)

Weitere Metadaten:

Seitenbereich:

050

Personen:

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Übergeordnetes Objekt:

Heft 2

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