28. April

   [f. 33v]

   F. iiij. kl. Maij.

   Sancti Vitalis , der was vater sanctorum Gervasij et Prothasij. Do si

   san sente Ursinum an der martire vorchtsam wesin, do sterkite he in zů

   der pine. Darůmme wart he gevangin und gehangin an ein holtz. Und da

   miete quam he zů gote. Und sin husvrouwe sancta Valeria die wart ouch

   geslagin.

   Zů Alexandria sancte Theodore , die was ein magit. Darůmme, daz sie

   nicht wolde die abgote an betin, do wart sie bracht in daz hus der

   unkůscheit. Und da wart sie von gote gelost, do sie in deme hus was. Do

   quam einir zů ir, der hiez Didimus und was vol von deme heiligin

   geiste. Der zoch ir sine ritterliche cleidir an und zoch selber ire

   megedliche cleidir an: Also wart sie los, daz sie nieman bekante. Do

   wart Didimus vor den grevin bracht und mit ir enthoubit.

   Und ouch vier mertirere tag.

   Bildbeschreibung:

   1. Als erster ist der an einem (nicht abgebildeten) Holzstamm

   aufgehängte Vitalis zu sehen. Zu seiner Linken ist eine

   kleeblattförmige Pflanze (ein Baum?) dargestellt.

   2. Vitalis’ Ehefrau Valeria wird von einem Folterknecht mit einem Stock

   geschlagen. Sie erscheint mit Gebände, dem Kopfputz einer verheirateten

   Frau, und Nimbus. Mit der linken Hand zeigt sie auf die vorausgegangene

   Szene, in der das Martyrium ihres Ehemannes dargestellt ist.

   3. Die heilige Jungfrau Theodora und der bekehrte Ritter Didimus, beide

   mit Heiligenscheinen und in Gebetshaltung dargestellt, werden von einem

   Schergen enthauptet.

   4. Die Gruppe der nimbierten Heiligen am rechten Rand des Bildstreifens

   ist mit den im Text nicht namentlich genannten vier Märtyrern zu

   identifizieren.

   29. April

   G. iij. kal. Maij.

   Sancti Titi , der was iungir der apostolin.

   Und zů Kolne sanctorum Agapii und Secundini . Die warin bischove. Die

   wurdin na langim ellende gemartiret.

   Zů Rome sancti Cleti . Der was pabist und wart gemartiret.

   Bildbeschreibung:

   1. Das Standbild eines jugendlichen, bartlosen Heiligen mit Nimbus

   bezieht sich auf den Aposteljünger Titus.

   2. Die Bischöfe Agapius und Secundinus werden von einem Schergen

   enthauptet.

   3. Der Papst Cletus ist kniend, mit geschlossenen Augen und in

   Gebetshaltung abgebildet. Ein Folterknecht packt ihn mit der linken

   Hand am Kopf und holt zu einem Schwertschlag aus.

   30. April

   A. ij. kal. Maij.

   Sanctorum Mauriani et Jacobi . Die wurdin na manigir pine geslagin.

   Und sancti Eutropis , der wart ouch enthoubit.

   Und sancti Maximi , der wart gemartiret.

   Und sancti Effrodisi