geworfin, dar an he vil brůdere zů der martyre sterkte. Zů lestin

   wart he gecrůcigit mit negilin und uf ein bůrnde fůr gesazt. Und also

   quam he zů gote. Und mit im vunfzene gemartirt.

   Und sancti Effrem der was ein dyacon.

   Und sancti Pauli episcopi. Der wart gemartirt.

   Et sancti Policarpi episcopi.

   Und sancti Severi episcopi.

   Und sancte Brigide virginis. Die was von kinde an gůtin werkin. Und do

   sie des vies pflegin scholde, do gab sie daz gemůlkin den armin lůtin.

   Und do sie ir werk mit den andern uf antwortin scholde und sie nicht

   enhatte, do rief sie got mit trenin an und he gab ir do ůbervlůzzige

   buttere. Und eines tagis, do sie zů hus quam naz von reine und die

   sunne schein durch einen gater, do hing sie ir kleit uf den schatin als

   uf einin boum. Und ouch zů einem male, do battin die maselsůchtigin bir

   von ir. Und do sie neheinz enhatte, do sach sie wazzer, daz zů dem bade

   gereit was und seinte daz und gab iz in do zů trinkine, wand iz zů

   biere wordin was.

   Bildbeschreibung:

   1. Das erste Bild stellt das Martyrium des Bischofs Ignatius von Antiochien

   dar. Der Heilige ist mit Nimbus und im Bischofsornat (Mitra,

   braune Tunika, blaue Kasel) abgebildet. Mit geschlossenen Augen liegend

   wird Ignatius von einem Löwen zerrissen.

   2. Die zweite Szene zeigt das Feuermartyrium des Pionius und seiner

   Gefährten. Im entblößten, gekreuzigten Heiligen in der Mitte ist

   Pionius selbst zu erkennen. Christusähnlich erscheint er mit Nimbus und

   einem leicht zur Seite geneigten Kopf. Links und rechts von Pionius

   sind jeweils zwei nimbierte Heilige in Feuerflammen zu sehen. Das Feuer

   wurde in der im JM geläufigen Technik mit schwarzer Tinte vorgezeichnet

   und daraufhin mit roter Farbe koloriert.

   3. Das dritte Bild widmet sich einer Szene aus der Legende der Brigida von Kildare.

   Brigida ist mit Nimbus und in einem schlichten braunen

   Kleid dargestellt. Der kugelförmige Gegenstand in ihren Händen meint

   wahrscheinlich das Stück Butter, das sie an Bedürftige verschenkt und

   für das sie – nachdem sie mit Tränen Gott anrief – auf wunderbare Weise

   Ersatz bekommen hat. Es ist nicht eindeutig zu entscheiden, mit wem die

   nimbierte männliche Figur im blauen Gewand zu identifizieren ist.

   Aufgrund des Heiligenscheins kann es sich nicht um einen Bettler bzw.

   Bedürftigen handeln. Vielleicht beruht der Nimbus auf einem Irrtum des

   Malers, der im Gegenüber der Brigida eine ebenfalls heilige Person

   vermutete.

2. Februar

   E. iiij. Nonas. febr.

   In dieseme tage opferte unse vrouwe sancte Marie Jesum Christum.

   In Cesaria sancti Cornelij , den sente Peter toufte.

   Und sanctorum episcopij Honorij et sanctorum Victoris et Burkardi

   episcopi et confessoris.

   Bildbeschreibung:

   1. Die erste Szene bezieht sich auf das Fest der Darbringung Jesu im

   Tempel (Darstellung des Herrn), auch unter der Bezeichnung Purificatio

   S. Mariae (später Lichtmeß Mariae) bekannt. Das Geschehen beruht auf

   dem Bericht bei Lukas 2, 22-39. Bei der nimbierten, mit einem

   Kapuzenmantel bekleideten Heiligenfigur am linken Rand scheint es sich

   um Maria zu handeln. Der Gegenstand, den sie in der linken Hand hält,

   war wohl ein (leeres oder beschriebenes) Schriftband in der Vorlage,

   das – obwohl es hier ohne Funktion ist – vom Kopisten übernommen wurde.

   Mit der rechten Hand deutet Maria auf den in der Mitte stehenden, blau

   und rot kolorierten und mit einer Goldbordüre versehenen Altar. Rechts

   vom Altar ist das Jesuskind (mit Kreuznimbus) in den Armen des frommen

   Mannes Simeon zu sehen. Vom heiligen Geist wurde Simeon verkündet, daß

   er nicht sterben soll, bevor er seinen Heiland gesehen hat. In den

   Tempel gekommen, nahm er das Jesuskind auf seine Arme, lobte Gott und

   segnete Maria und Joseph (Lk 2, 26-35).

   Jesus wendet sich mit nach vorne ausgestreckten Armen zu Maria. Hinter

   Simeon ist eine Frau dargestellt, die mit der hochbetagten Witwe und

   Prophetin Hanna zu identifizieren ist. Sie wohnte ebenfalls der

   Darbringung bei, pries Gott und erzählte daraufhin allen, „die auf die

   Erlösung Jerusalems warteten“, vom Heiland (Lk 2, 36-38).

   2. Das zweite Bild stellt die Taufe des heiligen Cornelius durch Petrus

   dar. Cornelius befindet sich im Taufbecken. Er ist nackt, mit

   Heiligenschein und in Gebetshaltung dargestellt. Petrus ist ein

   tonsurierter Geistlicher mit Heiligenschein, gekleidet in eine blaue

   Tunika mit rotem Besatz. Mit der rechten Hand segnet er Cornelius.