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Grab des Mar Ephraem innerhalb eines armenischen Klosters, dessen Kirche dem St. Sergis geweiht ist; unten im Souterain ist das Grab in Stein gehauen; ein kleines Gitterfenster erhellt spärlich die Dunkelheit. Vor dem Grabe ist nahe der Felswand eine Säule aus Stein gehauen. Neben dem Grabe ist von außen der Eingang zu einer langen Höhle, die bis zur Festung gehen soll. Etwas weiter westlich vom Kloster ist eine Grabhöhle, in deren Mitte im Hintergrund die einander gegenüberliegenden Figuren eines Mannes und einer Frau in Stein gehauen sind, wahrscheinlich römischen Ursprungs.NT
1 Das alte CastellO erhebt sich am Südende der Stadt und reicht hier mit seinen hohen Mauern
2 aus gelblichen QuadersteineKn fast bis zum Fuß des stark[?] abschüssigen Berges hinab, bis
3 an welchem das natürliche WasserbeckenK Ain SilchaO mit seinen schattigen Maulbeer-
4 baumPL- und PlatanenPLgruppen, sowie den dabei befindlichen schattigen Gärten sich befindet.
5 Auf der Ost NordwestT- und West SüdostTseite befinden sich die neuernT Gräber der TürkenK, mit langen Steinen
6 mit dem TürkenbundeNK versehen. An der Süd-TOstseite 2 überwölbte von dicken SäulenK
7 getragne KuppelnK, unter denen sich mehrere alte GräberK mit alten SteineinfriedungenK
8 sich befinden. Auf der der Stadt zugewandten Nordostseite sind die Mauern sehr hoch und
9 gut erhalten; im Hinaufsteigen von dieser Seite sieht man noch alte in den Fels gehaune
10 Treppen.K Etwas unterhalb des Eingangthores befindet sich eine HöhleK, die schräg nach
11 oben in die BurgO geht, abwärts ebenso mit SteinstufenK nach dem Becken Ain
12 SilchaO. DieTser Gang, der einst zum Wasserholen von der Burg aus bestimmt war, war aber theil-
13 weise ganz mit SteintTrümmern erfüllt, doch ging ich mit Licht bis zum WasserbeckenK hinab;
14 etwa in der Mitte war ein steinerner Thürbogen. Das WasserbeckenK war aber nur ca. 12‘ breit
15 und lang. An der äußern Seite der hohen Mauer befindet sich hoch oben eine Inschrift
16 mit Wappen und einigen SternenK [Zeichnung Stern]T, den Eingang bilden 2 große Thorflügel, die
17 verschlossen waren. Rechts und links 2 gewölbte Vorhallen, die mit andern Räumen in
18 Verbindung stehen, die einst zu einem BazarK für die SoldatenK dienten, jetzt aber theil-
19 weise ganz mit Schutt und Steinmassen erfüllt, einige waren späterT roh zugemauert.
20 An der Seite nach dem Hofe zu befinden sich zu beiden Seiten 2 roh gearbeitete
21 kTleine LöwenK nebst alter InschriftK. Über Schutt und Steinhaufen führte der Weg
22 aufwärts zu den 2 weithin sichtbaren SäulenK, von denen die links von der Stadt aus
23 mit syrischer InschriftN, in Srangeli (EsTtrangelT.)NT, eine Tafel derselben war aber abgenommen; sie ist ohne
24 CapitälK; hingegen die andre zeigt ein schönes zierlich gearbeitetes CapitalK, das aber jetzt
25 etwas verwittert ist; oben hatte sich eine StorchenfamilieK eingenistet. Weiter folgt die
26 noch am besten erhaltne KircheK mit 2 achteckigen PfeilernK, mit gewölbter Decke.
27 Neben einer BTetnischeK führte eine WendeltreppeK nach oben. Nach Osten fehlte der Theil.
28 Jetzt waren EselK darin. Staunen erregend ist der Wallgraben auf der Südostseite, wo er
29 ca. 40‘ hoch und 30‘ breit in den harten Kalkfels eingearbeitet istN. Auf der nach außen
30 gehenden senkrechten Wallseite ist bei 2/3 der Höhe eine Nische eingehauen, mit FicusPL
31 bewachsen. Im Innern wohnt in einem Hause ein AufseherK, dessen [Frau/Feuer? bis/die? oder ein Wort Fräulein/Feuerlein?] BaumwolleTPL
32 von der Capsel befreiteK. Zerstreut umher lagen solche eiserenT Kugeln mit GriffK [Zeichnung]T.
33 Dieser ganze CastellbergO, so wie auch die dahinter liegenden noch höhern Berge sind
34 alle reichlich mit den in Stein eingehaunen CatacombenK versehen; namtlich Südöstlich.
35 Es sind über 300 solcher CatacombenNK an den Bergen zerstreut, viele mit runden Seiten-
36 gewölben, in denen das erhöhte Lager der EinbalsamirtenK, doch waren sie hier nicht
37 wie in BalkisO zu 2 Personen jedes Lager eingerichtet. Den Fußboden bilden
38 meist in Fels gehaune GräberK, wie ich mich selbst durch Ausgraben eines solchen
39 überzeugte, in denen namtlich viel HolzkohlenK sich finden. Sie sind innen alle
40 geschwärzt, von verschiedner Größe, aber alle 4eckig, mit gewölbtem Thüreingang.

Personen

Orte

Castell, altes (Zitadelle; Şanlıurfa)

Ain Silcha (Wasserbecken) (Ayn Zeliha; Şanlıurfa)

Zitadelle (Şanlıurfa)

Balkis (Belkis)

Pflanzen

Baumwolle

Feige, Gummibaum

Ficus L.

Gossypium L

Maulbeerbaum

Morus L.

Platane

Platanus L.

Sachindex

Aufseher

Baumwolle, Baumwollfelder

Bazar

Betnische (Mihrab)

Capital

Capitäl

Catacomben (Katakomben)

Einbalsamierte

Esel

Gräber der Türken

Gräber

Holzkohle

Höhle

Inschrift mit Wappen und einigen Sternen

Kirche, Kirchen

Kugeln, eiserne mit Griff

Kuppel

Löwen (Statue, Skulptur, Relief)

Pfeiler, achteckig

Quader(steine)

Schrift/Inschrift

Soldaten

Steineinfriedungen

Steinstufen

Storchenfamilie

Säulen

Treppen, in den Fels gehaune

Türkenbunde

Wasserbecken, -bassin

Wendeltreppe

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Zitierhinweis:

Sammlung:

Haussknecht Reisetagebuch

Dokumenttitel:

Tagebuch_1_01_068

Kanonische URL:

https:editionenportal.de/item/HH-pg-001w

Aufrufdatum:

03.01.2025

Metadaten:

Titel:

Tagebuch_1_01_068

Projektklassifikation:

Haussknecht Reisetagebuch

Besitzende Institution / Datengeber:

Friedrich-Schiller-Universität Jena/Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena

Objekttyp:

Tagebuch

Datierung (individuell):

1865-05-09

Orte:

Erwähnt:

Castell, altes (Zitadelle; Şanlıurfa)

Erwähnt:

Ain Silcha (Wasserbecken) (Ayn Zeliha; Şanlıurfa)

Erwähnt:

Zitadelle (Şanlıurfa)

Erwähnt:

Balkis (Belkis)

Reiseroute:

Ereignis:

Şanlıurfa Orfa - 1865-05-09 (sicher)

Weitere Metadaten:

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068

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Heft 1

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