[Landtfriede in Türingen aufgerichtet.]...

[Landtfriede in Türingen aufgerichtet.]

[Der Stadt Erffurt Gebühr neben andern Ständen des lands, und eigenes Waffenrecht.]

[Schmidte zu Erffurt.]

[Raht der Stadt.]

[1339.]

[Das [---] Statut, das man nichts wieder den Raht sol.]

[Dachwich. Das Rahthauß.]

[Wo der Spital vorzeiten gestanden.]

[Nißa. Urbich.]

[Die Stadt wir[d] [..]icher von Landgütern]

[Den Geistlichen da[rf] man nichts schoß[...]res verkauffen]

[Der Studenten und Handwercker gesellen uneinigkeit.]

[Schulwese[n] bey der S[...]]

Marggrafen, also das sie alle Bündniß wieder ihn fahren laßen, und ihre newe zu Arnstadt undt Sondershausen, als die kein Reichslehen weren, erbawte Schlösser einreissen, das zu Schwartzburg aber, welches ein Reichslehen, behalten, und hingegen vom Marggrafen in allen ihren Rechten gegen männiglichen beschutzet werden solten.

Über das damit das gantze Land Turingen desto fester in stillem Frieden sitzen, und sich erbauen möchte, richtete Marggrafe Friedrich, alß Landtgrafe, mit dem Grafen zu Orlamünda u(nd) Weimar, Herrn Herman u(nd) H(errn) Henrichen, wie auch mit andern Grafen, Freyen, Edlen u(nd) den dreyen freyen Städten Erffurt, Mül- und Northausen, auf S(anct) Andreas Abendt einen gemeinen Landfrieden an auf ein jahr lang: vermöge deßen Erffurt verpflichtet seyn solte 25. Reuter, 10. Schützen mit Rucke armbrusten u(nd) 14. Tartschen, eine bliede und eine ebene höhe auf erheischen des Landt-Richters, u(nd) seiner zwölf Zugeordneten, zur Erhaltung dieses Friedens zu schicken wieder alle, die darwieder handelten, (doch den Vertrag zwischen Ertzbischoffen Henrichen zu Meintz u(nd) ihm dem Marggrafen ohn Abbruch,) oder aber im fall Erffurt diese ihre anzahl nicht schicken noch anzeigen würde, daß es durch hafte ursach hieran verhindert were worden, 50. Marck löthiges geldes strafe zu geben, u(nd) wo sie selbst den Frieden brechen würde, solte die Stadt in des landes Acht fallen. Wornach sie sich auch achtete, und des Friedens gerne mit genoß mit ihren Innwohnern u(nd) Zugehörigen. Unter welchen die gesamte Zunft der Schmiedte folgendes jahrs ihre alte Zunft: Ordnunge u(nd) jnnungen dem rath übergab, und bat, daß er seinen alten rechte und Obrigkeitlicher Gewalt nach dieselbe bestätigen wolte: das denn Herr Henrich von [.]echstedt, Obrister, H(err) Andreas von Vargula, H(err) Apel von Sonnenborn, und H(err) Johann von Trefurt, Rathsmeister, mit ihren Rathscompanen thäten. Die Vierherrn dieses jahrs hießen Johann von Bechstedt, Hans Schmidt, Henrich von Strutwolf und Hartung von Gotha. Diese Herrn verordneten auch bey ihrem regiment diese Willkühr:

I. Welch Rath oder Mann, dem er eine Sache befiehlt, redete oder thäte icht, nachdem alß dem Rath das beste dächte, wer nu drauf redet,  das dem rathe mißfiele, das soll halten, alß es in dem (Zucht)buche stehet geschrieben.

II. Ein solcher soll 5. jahr die Stadt raümen ohn allerley Wiederrede.

In dem jahre kaufte auch der Ratht[!] Güter zu Dachwich ümb 51. g(roschen) oder solidos, darzu auch einem Hof oder Hauß zum Raths-hause, da vorzeiten das Hospital gewesen, u(nd) gab dafür 2[1]. Marck, 2. Viertel, 1 ½ loth. (Es war aber damals das Hospital der Stadt, das man das Große heist, hinauß vor das Krempferthor in die Vorstadt geleget worden.) Ja damals brachte der Rath auch die helfte des Gerichts in den beiden Dörffern Nissa u(nd) Urbich ümb 10. Marck von dem Juncker, dem sie zustunde, an gemeine Stadt: Wie denn der Rath der Stadt ie länger ie fleißiger dahin trachtete, hie und da gelegene Gerichte, Dörfer, rechte u(nd) Güter, die in und nach der Stadt zu verkauffen wahren, ümb billich geldt an die Stadt zu kauffen, die Landt u(nd) Stadt: junckern, denen sie vorhin zugestanden, abzulegen, und den geldt vorrath der Stadt wohl anzuwenden, alß einen getreuen Statt-vater zustehet. Wandte in dem Jahre auch 336. Marck an der stadt bau und haüßer. Vnd da etliche Bürger manche güter, die von alters her der Stadt schoß: und dienstbar gewesen waren, an geistliche Personen verkaufften, der Stadt Cämmerey zum Schaden, strafte er sie ümb 15. Marck. Hingegen hielte er über Studenten, die in der Stadt waren, und strafte die Steinmetzern, Wagne[r] u(nd) andere bürgern, mit denen sie offt in Hader geriethen dann zwar noch zu derselben Zeit weder zu Erffurt noch an einigem andern ohrte in dem gantzen Reiche Teutscher nation einige hohe Schule zu finden war. Gleichwol aber, wie bey manchem andern keiserlichen, Königlichen oder Fürstlichen Stifte oder Kloster einen und dem andern Canonico oder Mönche, als dem Scholastico, entweder selbst die Christliche Jugend Teutsch und Lateinisch lesen und schreiben, auch den Catechismum der Christlichen religion zu lehren, und sie ferner in solcher Sprache undt freyen

Zitierhinweis:
Sammlung:
Erfurter Chronik
Dokumenttitel:
[Landtfriede in Türingen aufgerichtet.]...
Kanonische URL:
https:editionenportal.de/item/Evangelisches-Augustinerkloster-Erfurt_Msc83_0216
Aufrufdatum:
09.04.2025
Metadaten:
Titel:
[Landtfriede in Türingen aufgerichtet.]...
Alternativer Titel:
Chronica von Thüringen und der Stadt Erffurth insonderheit. - von Jahr 320 bis 1628. geschrieben von M. Zachar. Hogel II. wayl. Pastor. S. Joannis.
Projektklassifikation:
Erfurter Chronik
Besitzende Institution / Datengeber:
Bibliothek des Evangelisches Augustinerkloster zu Erfurt
Objekttyp:
Handschriften
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0216
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