[1157.] [Marggraf Albrecht I. zu Meißen.]...

[1157.] [Marggraf Albrecht I. zu Meißen.] [Reichstag zu Erff(urt) und Schluß wieder die Mailänder zu ziehen zum drittenmahl.] [1160.] [Pabst Adrian IV. erstickt.] denn der Keyser anno 1157. Indictione IV. etlichen dazu bestelten einen keyserlichen Confirmations b rief ertheilte, worinnen unter andern hohen Stadts Personen und Edlen auch Marggraf Albrecht zu Meissen (der Hoffertige genant,) gesetzt ward. Ja drey jahr darnach nemlich anno 1160. ward auf des Keysers Befehl ein Reichs Convent zu Erffurt gehalten. Und kamen zusammen die Ertzbischoffe, zu Trier, Cölln u(nd) Magdeburg, die hießen Hillan(us), Arnold ein gebohrner Graf von Geldern, u(nd) N. Bischoff Eberhard zu Bamberg, Bischoff Eberhard von Mersburg, Bischoff Berthold von Zeitz u(nd) Bischof Gerung von Meisen, ingleichen Hertzog Heinrich zu Sachsen, Hertzog Friedrich zu Schwaben, Landgraf Ludwig zu Türingen, (der seines Pantzers wegen, (welchen er seinen Edelleuten zum schrecken immer an sich trug,) der Eiserne pfleget zu benahmet zu werden.) Pfaltzgraf N. zu Sachsen, u(nd) die Marggrafen Otto und Albrecht zu Meissen. Die ursach solches Convents war die Stadt Mailand in der lombardey. Denn dieselbe war vorhin ümb ihres freveln Abfalls u(nd) Rebellirung willen wieder den Keyser zwar schon zweymal mit Heereskraft von demselben überzogen, u(nd) zu bahren wieder gebracht worden: nemlich anno 1154. und 1158. Es  hatte aber drauf Pabst Adrian(us) IV. der die Italiäner zuvor auch zur Empörung wieder das Reich angetrieben, neue Unruhe erwecket, in dem er vorgegeben, der Keyser hette das Reich vom Pabste, alß deßen lehen es were: und hatten Keyser und Pabst verdrießliche briefe hierüber gewechselt, biß daß der Keyser ihm u(nd) dem Reiche nachtheiliche Reden und andern Verdruß, den er von Rom auß erfahren müßen mit dem dritten Heerzuge auf Welschlandt anden wolte. Der Pabst aber wiegelte die Mailänder auf, daß sie zum drittenmahl feindt wurden, und dem Keyser nach leib und leben stunden: So wolte ihn der Pabst dazu in den Bann thun: aber indem er damit ümbging, wolte er ein Trunck Waßers thun, schluckte eine Fliege in den Halß, und erstickte dran, geschach den 1. Septembris anno 1159. Der Keyser aber stellete (wie erwehnt,) das Jahr drauf zu Erffurt einen tag an, u(nd) ward daselbst der dritte Krieg wieder die Mayländer u(nd) andere rebellische Wahlen von den anwesenden Chur und Fürsten beschloßen, sie wiederümb zu des Reichs gehorsam zu zwingen. Wie denn folgends Mailand gantz verwüstet ward.

[Ertzb(ischoff) Arnold zu Meintz wird erschlagen.] [Ertzb(ischoff) Rudolf zu Meintz.] Zu Meintz gab es auch lose Händel. Denn da wurden in dem Jahre die Bürgerschafft und die meiste Clerisey mit gemeldetem ihrem Ertzbischofe Arnolden zu unfrieden, schlugen ihn in S(anct) Jacobs Kloster todt: warffen ihn nackendt in eine Mistpfütze hinein, und giengen noch drey tag lang in diesem ihrem über einer Schatzung angegangenen Auflauf scheußlich mit ihm ümb. Wehlten ihnen zwar hierauf Hertzog Rudolfen von Zäringen zum bischoffe. Der neue bischoff zu Meintz aber konte leichtlich ermeßen, es würde Keyser Friedrich I. der im mittelst mit denen zu Mailand u(nd) andern rebellischen Wahlen zu thun hatte, seine im Aufruhr geschehene Wahl nicht in Gnaden erkennen, undt gedachte mit einem herlichen Præsent, so er dem Keyser verehren wolte, ihm u(nd) dem Volcke zu Meintz die keyserliche Hulde zu erwerben.

Nu hatte Ertzbischoff Willigis vor 200. Jahren das Hohe Stifft in Meintz mit einem kostbahren Kleinod versehen, das war ein guldin Crucifix eines mannes lang, an einem übergüldetem Creutze, und woge 600. Pfund feines Goldes: hatte auch an statt seiner Augen zweene Carfunckel steine, so groß wie eine Eydotter ist. Es hatte aber Ertzbischoff Marcolphus vor 20. jah-

Zitierhinweis:
Sammlung:
Erfurter Chronik
Dokumenttitel:
[1157.] [Marggraf Albrecht I. zu Meißen.]...
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https:editionenportal.de/item/Evangelisches-Augustinerkloster-Erfurt_Msc83_0073
Aufrufdatum:
09.04.2025
Metadaten:
Titel:
[1157.] [Marggraf Albrecht I. zu Meißen.]...
Alternativer Titel:
Chronica von Thüringen und der Stadt Erffurth insonderheit. - von Jahr 320 bis 1628. geschrieben von M. Zachar. Hogel II. wayl. Pastor. S. Joannis.
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Erfurter Chronik
Besitzende Institution / Datengeber:
Bibliothek des Evangelisches Augustinerkloster zu Erfurt
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Handschriften
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0073
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